Geschichte 

Mit dem Zeitgeist hat sich der FGV Kriens seit seiner Gründung enorm verändert. Stand früher der Anbau von Lebensmittel im Vordergrund um die Ernährung zu sichern, zählt heute mit dem Wohlstand der Freizeitgedanke. Die Familiengärten bieten für alle Bewohner im urbanen Gebieten das ideale Umfeld eine gesunde »Work Life Balance« zu leben. Mit dem Umweltbewusstsein weichen Pestizide dem naturnahen gärtnern. Bio Lebensmittel sind mehr den je gefragt.  

Die Herausforderungen für den Vereinsvorstand haben sich ebenfalls verändert. Der Erhalt der Fläche für Gartenareale ist eine Daueraufgabe geblieben. Die Integration von Menschen mit verschiedenster Herkunft in das Vereinsleben und Kultur ist spannend. Wie bei anderen Vereinen auch, ist es herausfordernd Vereinsmitglieder für die Mitarbeit im Vorstand zu gewinnen.  

Für die nächsten Generationen, wo der Boden immer rarer wird, sind gerade die naturnahen bepflanzten Flächen der Gärten wertvoll, gelebte Biodiversität. Wissen und Umsicht mit der Natur werden an unsere Kinder weiter gegeben. Wenn wir in der Geschichte zurück blicken, ist gerade in Unsicheren Zeiten das Know-how der Gärtner ein wichtiger Beitrag an die Gesellschaft. Was ist und bleibt, sind die Oasen der Gartenparadiese, die uns »erden« und stärken die Herausforderungen der Zukunft anzupacken.

 

  • Wir blicken auf eine lange bewegte Geschichte zurück…

     

    • Die Gründungsgeschichte des Familiengärtnervereins Kriens geht auf den ersten Weltkrieg zurück. In dieser Zeit hat der Bundesrat die Weisung an Behörden und Bevölkerung mitgeteilt: «Wer essen will, muss pflanzen». In Kriens wurde vom Gemeinderat im Jahre 1915 eine Ortskommission bestellt, die zur Beschaffung und Bereitstellung des notwendigen Pflanzlandes verantwortlich waren.
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    • Über 400 Bürger beteiligten sich damals am Pflanzanbau. Von diesen wurde bald der Wunsch geäussert, sich selber zu organisieren. 1919 fand eine erste Versammlung der Pflanzer statt. Dies war der eigentliche Start des Vereins. Der Gemeinderat stimmte der Auflösung der Ortskommission und der selbstständigen Übernahme des Pachtlandes zu, mit dem Vorbehalt, zwei Vertreter des Gemeinderates an den Beratungen des Vorstandes teilnehmen zu lassen.
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    • Am 30. Juni 1920 fand die Gründerversammlung der Pflanzergenossenschaft Kriens im Restaurant Krienserhalle statt. In den ersten Jahren wurden die vier Areale Brunnmatt, Anderallmend, Konsumhof und Arsenal bewirtschaftet. Bereits in der damaligen Zeit gab es ein Problem, welches heute für viele Familiengärtnervereine sehr aktuell ist: Landentzug! In Kriens musste im Jahr 1926 ein erster Teil des Areals Brunnmatt für Bauplätze zur Verfügung gestellt werden.
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    • 1927 trat die Pflanzergenossenschaft Kriens dem Schweizerischen Kleingärtnerverband bei. Drei Jahre später wurde die Zeitschrift «Gartenfreund» für alle Pflanzer als Sektionsorgan als obligatorisch erklärt. Mitte der dreissiger Jahre beschäftigte sich der Vorstand vornehmlich mit Landabtretungen und der Suche nach Ersatzland.
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    • Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges erlangte die Pflanzergenossenschaft eine wichtige Bedeutung. Wegen der von Bund verordneten Anbauschlacht wurden viele weitere Areale in Kriens als Pflanzland genutzt. 1944 zählte die Pflanzergenossenschaft Kriens zwölf Areale.
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    • In den Jahren nach Kriegsende bis 2004 veränderte sich der Bestand an Pflanzfläche stark: Viele Areale wurden wieder aufgehoben, nur teilweise wurde Ersatzland zur Verfügung gestellt. Mittlerweile hat der FGV Kriens noch zwei Areale: Meiersmatt (seit 1942) und Oberstudenhofweid (seit 1972) mit rund 145 Parzellen.
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    • Ab 1947 hiess der Verein «Pflanzverein Kriens» bis er 1972 in den «Familiengärtnerverein Kriens» umgewandelt wurde.
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Eine Besonderheit des FGV Kriens ist die Lage der beiden Areale. Meiersmatt liegt typisch für Familiengartenareale mitten im Siedlungsgebiet. Oberstudenhofweid hingegen ist ein Areal im Grünen, umgeben von Wald und Wiese, direkt am Hang des Pilatus. Die Gärtner werden mit einer tollen Aussicht auf Kriens und Luzern belohnt.